Ostend

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Baronie Ostend
Region: Beilunker Land
Baron: Reto Gerbald Helman
Residenz: Halberg
Lehnsfolge: Mgft. Beilunk (Sonnenmark)
Dient: Haus Faldahon
Einwohner: 900
Lehen: Vogtei Halberg (500), Junkertum Falkenberg (250), Junkertum Waldstein (150)
Orte: Halberg (410)
Burgen: Roter Turm (20)
Wappen Ostend.png

Angaben von: 1040
Kennziffer: BEI-24
NSC-Lehen: Nein
Betreuer: Reto gerbald helman

„Einige Tage vor unserem Ziel hatte ich mich von der Reisegruppe abgesetzt. Ich wollten den Ostender Hauptort kennen lernen, ohne dass man mich erkannte - ohne die verräterische Reisekutsche... [Ich] folgte der Strasse, die den Vildrom nach Amarasch herunterführte, zu den Brillantzwergen Schatodors... An diesem Tag hätte ich beinah zweimal die falsch Abzweigung genommen, denn die Karte, die ich von der Region hatte, war nicht gut... Der erste Weg hätte mich nach Norbeneck geführt, der zweite in die Baronie Arbasien. Die Route nach Halberg jedoch lag weiter im Süden. Es war nicht viel mehr als ein versteckter Pfad durch den Wald, der östlich zur Küste über den Weiler Falkenberg verlief. ...“, so beschrieb 1004 der Baron Throndwig Raul Helman Lyngwyn seine Anreise.

Der Irrtum des Barons ist nur allzu verständlich, denn von der Landseite her zeigt sich Ostend - 1036 östlichste Provinz der umkämpften Präfektur Shamaham - kaum zugänglich. Zur Hauptstraße entlang des Vildrom führt einzig ein Wildnispfad, der allenfalls mit Mühe von größeren Karren benutzt werden kann. Schließlich gibt es im Schatten des Ogerbusches südöstlich von Shamaham nur wenig Volk. Weder nördlich in der Komturei Arbasien mit den Provinzen Arbasien und Saldersand, deren Hauptort bereits vor Jahren von Dämonen zerstört wurde, noch südlich in den Provinzen Rhoderstein, Lyll oder eben Ostend. Kaum eine Karte, die hier Orte verzeichnet.

Seeseitig stellt sich Lage schon anders dar. Zwar drohen nördlich der Beilunker Spitze Untiefen, doch bietet sich in der Mitte der Küste eine Landungsmöglichkeit. Hier ergiesst sich der Oldrom, der wichtigste Fluss des Landes, in die flache Halberger Bucht. Letztere bietet zudem Schutz vor Stürmen, ist allerdings uneingeschränkt nur für kleinere Küstensegler geeignet. Größere Schiffe müssen wegen ihres Tiefganges oft zuerst seeseitig teilweise entladen werden. Für sie herrscht darum auch seit alters her Lotsenpflicht, falls sie weiter landeinwärts wollen. Endlich angelangt ist man mitten im Halberger Land - dem Herzen der Baronie.

Auf einer hohen Klippe neben der Fahrrinne erhebt sich die Baronsresidenz mit dem Leuchtturm - nicht nur deshalb, sondern auch wegen der roten Ziegel des Haupthauses - Roter Turm genannt. Zu ihren Füssen - mit der Front zur Bucht - klammert sich der Hauptort Halberg mit dem Anlegesteg an den Felsen. Eine Rundlingssiedlung mit einem ansehnlichen Efferdtempel in der Mitte. Eine Nische dort erinnert an Timon Bruadhir von Havena, den Geweihten, der vor fünfhundert Jahren die ersten Kolonisten nach Halberg brachte. Am Rande des Ortes befindet sich eine nur teilweise fertiggestellte und daher nutzlose Mauer. Das Material dazu stammt wohl aus der nächsten Umgebung, wo man Kammern für Vorräte in den Felsen gegraben hat.

Auf der anderen Seite der Bucht, bereits in weit flacherem Gebiet, schließen sich ein Talkessel mit einem Forst an. Daneben etwas den Oldrom aufwärts lag einst Gut Seeblick - bis zu seiner Brandschatzung 1020 Eigengut des Barons. Gen Efferd gibt es noch das befestigte Gut Feldwacht, doch hinterlassen die nahen Salzgärten wohl den nachhaltigsten Eindruck. In von der Bucht abgetrennten Becken gewinnt man durch Verdunstung grobkörniges Meersalz. Hier liegt auch die Wurzel des Namens Halberg. Letzteres ist allerdings von eher geringer Qualität und die Ausbeute von viel Sonne abhängig. Auch heftige Niederschläge vermögen die Ernte von Wochen schlagartig zunichte zu machen.

Ebenfalls zur Region zählt die südliche Verlängerung des Halberger Kliffs zu dem Lylldromfällen. Seeseitig gibt es hier tückische Riffe und Unterwasserhöhlen. Landseitig bis zu den Ausläufern des Ogerbusches jedoch Weidegründe, die ertragreich sein könnten, gäbe es hier nur mehr Menschen. In der Tat sieht man nur hin und wieder Schafhirten und einige vor Generationen verlassene Höfe. Südlich zur Alten Tobrischen Grenzmark liegen die bekannten Rittergräber (s. Geheimnisse des Landes)

Der schmale Hügelstreifen stellte bis zur Kolonisation Lylls die Siedlungsgrenze dar und ist noch heute unbewohnt. Der letzte Versuch der Landnahme scheiterte kurz nach der Ära der Lokatoren im achten Jahrhundert - vermutlich am Mangel an Bauern und Handwerkern. So liegen am Serpentinenpfad zwischen Karraswall und dem nahen Hügel Ruinen eines kleinen Weilers mit Resten einer Motte.

Nicht gänzlich unbewohnt, aber doch überwiegende Wildnis ist der Karraswall weiter landeinwärts. Das Hügelland - ein Ausläufer des Ogerbusches - stellt mit einem Viertel seiner Gesamtfläche den weitaus größten Wald der Baronie dar. In seinem Schatten gibt es alte Spuren von Prospektoren und Anzeichen Druidischer Kultstätten (s. Geheimnisse des Landes). Einzige Siedlung tief im Gehölz ist das Rittergut Waldstein. Ein weiterer Weiler in der Nähe wurde 1020 aufgegeben. An der Grenze zum Halberger Land im Nordosten liegt die Ansiedlung Quellweiler.

Weiter nördlich folgt der Falkenberger Kessel - eingezwängt zwischen zwei Seen, der Quelle des Oldrom und dem Hügelland von Radroban. Hier liegt auch der zweitgrößte Ort der Baronie - Falkenberg mit der alten Münze und dem Al'Hani-Wachturm (s. Geheimnisse des Landes). Gen Südosten zwängt sich der Oldrom zwischen der Felskuppe und dem Wals an dem Holzfällerlager bei Rosshagen vorbei. Nach Westen geht der eingangs beschriebene und kaum begangene Wildnispfad durch die Baronie Rhoderstein zum Vildrom.

Das letzte Gebiet der Baronie ist das Nordquartier zur Küste hin. Der Fluss Nordrom, aus dem Hügelland von Radroban kommend, bildet hier Grenze zur Baronie Saldersand. Siedlungen gibt es keine, wohl aber Spuren davon (s. Geheimnisse des Landes). Neben den Mauern des Bruckhofes und der Insel Alt-Brucken mit dem Efferdschrein gibt es im flachen Uferstreifen weitere kleine Sandbänke. In Folge der Gezeiten zieht sich das Meer zweimal am Tag Land mehrere hundert Schritt bei einem Tidenhub von etwa zwei Schritt von der Küste zurück. Fischer schätzen die reichen Fischgründe (Norder- und Süderwat genannt) und legen in dem Gebiet ihre Reusen aus. Fisch wird entweder als Stockfisch nur luftgetrocknet oder als Klippfisch zusätzlich gesalzen. So benannt übrigens wegen seiner Trocknung auf den Felsen weiter südlich bei Halberg.

Namen des Landes: Oldrom im Norden (verkürzt alb.-alhanisch: Alter Fluss - manchmal so auch als Umschreibung benutzt), Lylldrom (nach der angrenzenden Baronie Lyll), Nordrom (verkürzt gar.-alhanisch: Nordfluss)

Bevölkerung

Ostend war schon zu Zeiten von Baron Throndwigs Regentschaft (1004-1014) ein sehr dünn besiedelter Landstrich. Steuerlisten des Jahres 1004 geben die Einwohnerzahl mit 1100 an. Dem folgt ein dramatischer Bevölkerungsverlust im Zuge der Borbaradianischen Invasion. Zwar gibt es keine Zählungen, doch sprechen Schätzungen des Jahres 1019 von nur noch 600 Einwohnern auf dem Boden der Baronie.

Bedeutende Familien

Ernennungsurkunde 1003

Durch die Abstammung von wenigen Kolonisten zeichnet sich Ostend durch eine auffällig niedrige Anzahl an Familiennamen aus. Neue Namen traten nur gelegentlich hinzu, wenn ein Ostender nach Jahren der Arbeit in der Ferne verheiratet wiederkam. Aber das konnte kaum den Schwund seltener Namen über die Jahrhunderte ausgleichen. Die Flucht tat ihr übriges, um die Reihen zu lichten, zumal tendenziell die älter eingesessenen und daher weiter verbreiteten Familien mehr an ihrer Scholle hingen.

Helman von Lyngwyn - Der Ruhm des Schlachtfelds

Beschreibung: Die gegenwärtige Baronsfamilie gilt als pragmatisch und besonnen. Sie hat Verbindung in die Reichsarmee, zieht Verhandlungen aber Konflikten vor.
Stand: Adel seit 1004 (Berufung zu Baronen von Ostend)
Mitglieder: siehe Haus Helman
Lehen: Baronie Ostend Throndwig Raul Helman (bis 1014), Reto Gerbald Helman (ab 1040)

Familie Durenall - Ordnung in der Kammer

Beschreibung: Sie stellen seit Generationen die Haushofmeister in Lyngwyn und Ostend.
Stand: Bürger seit ca. 820 (erste Erwähnung am Ostender Hof)
Mitglieder: (Ostend) Hilgerd Durenall (Haushofmeister in Ostend, Sohn von Bardo), (Lyngwyn) StordanZu Boron gegangen und Bardo Durenall (Onkel und Neffe, beide Haushofmeister in Ostend bzw. Lyngwyn)
Lehen: keines

Familie Münther (Bastardzweig des Hauses Connairson)

Beschreibung:
Stand: Adel seit 920 (Berufung zu Baronen von Ostend)
Mitglieder: (Ostend) Burian Münther (Markvogt), (Lyngwyn) Helmbrecht Münther (Soldat, Enkel)
Lehen: Vogtei Halberg

Familie Lumenow

Beschreibung:
Stand: Landadel im Rang eines Junkers seit 540 (Nachfahren der Lokatorin Elmjescha Lumenow)
Mitglieder: (Ostend/Lyngwyn) Tarman Lumenow Zu Boron gegangen(Jagdmeister von Ostend, Junker von Falkenberg), Isida Lumenow Zu Boron gegangen(Tochter), Alwide von Salza (Enkeltochter), Hauberk von Salza Zu Boron gegangen(Schwiegersohn, ehem. Jagdmeister von Lyngwyn), Ugdan Lumenow (Sohn, Junker von Falkenberg), Jasper Lumenow Zu Boron gegangen(Bruder, Wirt der Silberkrone)
Lehen: Junkertum Falkenberg

Familie ter Brandten

Beschreibung:
Stand: Landadel
Mitglieder: (Ostend) Vernon ter BrandtenZu Boron gegangen(Junker von Waldstein), Radulf ter Brandten (Sohn, Junker von Waldstein)
Lehen: Junkertum Waldstein

Zu Boron gegangen-Symbole beziehen sich auf den Stand 1039/1040

Wappen Ostend.png
Wappen haus helman.png
Wappen Haus Durenall.png
Wappen haus muenther.png
Wappen haus lumenow.png
Wappen haus ter Brandten neu.png
Baronie Ostend
Haus Helman
Haus Durenall
Haus Münther
(Vogtei Halberg)
Haus Lumenow
(Falkenberg)
Haus ter Brandten
(Waldstein)

Orte und Güter des Niederadels

Karte des Hauptortes
  • Hauptort Halberg (410)
Oberstadt: Baronsresidenz Roter Turm mit Leuchtfeuer, Mühle
Unterstadt:
1014 + 1040
Efferdtempel (1020 durch ein Wunder versiegelt)
Boronschrein
Vogtei (Sitz von Markvogt Burian Münther (1014/1040), alte Waffenkammer)
Herberge "Zum Hafen" mit Felsenkeller
Taverne "Fischernetz"
Taverne "Am Markt"
Schmied (Familie Aimo)
Bootsbauer und Schreiner (Familie Bruadhir)
Badehaus und Barbier
Küfer
Netzknüpfer
Krämer (Radulf Sewerski (d.J.))
1014 (zwischenzeitlich zerstört)
Perainetempel (1014 Bruder Wulfman, Waisenhaus, Priester im Exil verstorben)
Rondratempel (1020 zerstört)
Herberge "(Alt-)Tobrien" (1020 verlassen)
Taverne "Bei Rufus" (1020 aufgegeben)
Heiler (1014 Jost Jessup, 1020 aufgegeben)
Alchimist (1014 Berman Gerber, 1020 aufgegeben)
Baumeister (1014 Linosch, Sohn des Laurax, 1020 aufgegeben)
  • Falkenberg (200, kleine Münzpräge - zu Zeiten des Hauses Connairson und dann wieder zwischen 1009 und 1014 zur Prägung von Silbertalern genutzt, freiherrliches Jagdrevier)
Traviaschrein
Peraineschrein
"Kastell" von Radroban mit der Münze (ca. 200 Schritt südöstlich des Ortes)
Herberge "Radrobaner Silberkrone" (der Wirt Jasper (1014), ein Bruder des Junkers Tarman Lumenow, diente auf Maraskan, ab den 1030ern geführt durch die Tochter Jescha)
  • Junkergut Falkenrast (1014 Junker Tarman Lumenow, 1040 Udgan Lumenow)
  • Weiler Rosshagen (Holzfäller)
  • Rittergut Waldstein (1014 Ritter Vernon ter Brandten, 1040 Ritter Radulf ter Brandten)
  • Feldwacht (Hirten und Fischer)
  • Gut Seeblick
Eigengut des Barons, 1020 geplündert, inzwischen im Wiederaufbau
Getreidefelder und Salzsiederei, Räucherhaus
  • Quellweiler
Holzfäller, ab 1040 Sägemühle
  • sowie ein Dutzend Einzelhöfe

Politische Gliederung 1040

Unter Waffen

zu den Soldaten zwischen 1004 und 1014 bzw. ab 1037 siehe Schwerter von Ostend

Handel und Wandel

Ostend verfügt über wenig Reichtümer und wo man sie vermutet, gibt es zumeist zu wenig Hände um Nutzen daraus zu ziehen. Für ausgefeiltere Handwerke fehlt es an Wissen oder Muße. Ja - oft kehren gerade die Jungen und Tüchtigen ihrer Heimat den Rücken. So lebt man von Stockfisch, Salz und Föhrenholz oder von dem, was Verwandte durch ihre Arbeit in der Ferne nach Hause bringen.

In den Jahren nach 1040 entstand bei Quellweiler das erste Sägewerk der Baronie. Die Leitung wurde einem Exilostender übertragen, der lange im Lyngwyner Hobelviertel gearbeitet hat. Neue Abläufe - wie die Organisation in eingespielten Holzfällerrotten - tragen dazu bei, mehr von dem geschlagenen Bäumen zu verwerten. So fallen neuerdings neben dem Holz auch Gerbstoffe aus Rinden und Produkte aus Baumharz an. Nach dem Wiederaufbau des Eigenguts des Barons wurde auch die Salzsiederei wieder in Betrieb genommen. Im Moment ist man noch auf der Suche nach einem fähigen Vorarbeiter, um den Ertrag zu steigern. Auch die Errichtung einer Waidmühle ist geplant. Die Baronsfamilie besinnt sich dabei bewusst auf Erfahrungen aus Albernia. Was allerdings auch heißt, dass sie bei dem größten Problem der Baronie - ihrer schlechten Zugänglichkeit - buchstäblich Neuland betritt.

Die Wege über Land sind schlecht und eignen sich kaum, Handelswaren dorthin zu befördern, wo sie den meisten Profit erbringen. Über See stellen die geringe Tiefe der Halberger Bucht und die nördlichen Fischgründe ein Problem dar. Sie verbieten das Anlegen größerer Schiffe. Die einzige Möglichkeit scheint die Schaffung einer neuen meerseitigen Anlegestelle südlich des Roten Turms. Hier gibt es unterhalb der Klippen einen breiten Strandabschnitt, der auch früher schon zum Zwischenlagern von Waren genutzt wurde. Der einzige Weg von hier in den Hafen oder zu Schiffen auf See waren allerdings immer flache Fischerboote. Ein Plan sieht vor, durch die am Strand 150 Schritt breiten Klippen von beiden Seiten einen Tunnel zu graben. Damit wird zum einen von Halberg - und ohnehin vorhandenen Kammern im Fels - aus ein direkter Zugang zum Meer geschaffen. Zum anderen kann das Gestein als Wellenbrecher an der Küste versenkt werden. Im Moment gibt es vom Hofstaat dagegen Bedenken, weil der Ort Halberg während der Besatzung zum Teil auch durch seine schlechte Erreichbarkeit unattraktiv war. Andere führen an, dass die geschlossenen Klippen auch viele Stürme von Halberg ferngehalten haben. Noch ist deshalb nichts entschieden, zumal es sich um ein größeres Vorhaben handelt.

Geschichte

290 B.F.

Fortlaufende Besiedlung Tobriens. Eine der letzten Wellen erreicht auch den abgelegenen Südosten Beilunks - damals noch eine tobrische Grafschaft. Für die erste planvolle Erschließung Ostends sorgt ab 510 - ein halbes Jahrtausend nach der Auswanderung der Alhanier - der mit umfangreichen Befugnissen ausgestattete Lokator Timon von Havena. Bis heute ist keinesfalls geklärt, was die Siedler dazu bewogen hat, sich an der kargen Steilküste niederzulassen. Für viel mehr als Fischerei und etwas Viehzucht scheint das Land auf den ersten Blick nicht gut zu sein. Doch bringen die Siedler auch das Geheimnis der Salztorfgewinnung mit. Von Hall - Salz - leitet sich auch der Name der Siedlung - Halberg - ab. Später nutzt man die flachen Ausläufer der Bucht und gewinnt Meersalz durch Verdunstung. Erbe der ersten Siedler ist ein starker Efferdglaube, weswegen der bald entstehende Tempel später Timon gewidmet wird. (bis 590 B.F. )

540 B.F.

Nach dem Tode Timons wird mit Elmjescha Lumenow eine neue Lokatorin bestellt. Sie widmet sich mit Siedlern - zumeist aus bereits dichter bevölkerten Regionen entlang der Misa - der Erschließung des Landesinneren. Im Schatten des, inzwischen fast vollständig verfallenen, Al'Hani-Wachturms entsteht der Ort Falkenberg. Von hier führt bald ein Karrenweg westlich durch den Ogerbusch zur Straße entlang des Vildrom nach Amarash und Kurkum bzw. Shamaham. Er wird allerdings nie größere Bedeutung erlangen - Ostends Tor zur Außenwelt bleibt bis heute der Hafen Halberg, von dem aus man in wenigen Tagen Mendena, Beilunk und Perricum erreicht, ohne sich den Gefahren einer Überlandreise auszusetzen. Einfach ist jedoch auch die Küstenschifffahrt nicht. Nördlich der kaum bewohnten und zerklüfteten Beilunker Spitze drohen tückische Unterwasserfelsen und Höhlen mit geheimnisvollen Wasserkreaturen.

703 B.F.

Die Ära der Lokatoren endet. Mit dem Wegfall der strengen Einteilung der Hofstätten beginnt sich die Bevölkerung auch in den entlegene Gebieten zu verbreiten. Jedoch sollen nicht alle dieser wilden Landnahmen Bestand haben. Dies erschwert besonders den ersten Baronen, einer wechselnden Folge von altgedienten Offizieren im Ruhestand, die Eintreibung der Steuern. Dennoch entsteht in dieser Zeit bei dem Alten Leuchtturm auf dem höchsten Punkt der Halberger Landzunge der Rote Turm, so benannt nach den roten Ziegeln mit denen u.a. das Haupthaus verkleidet ist.

920 B.F.

Bodar Connairson, zuletzt Kapitän in der Perlenmeerflotte, wird Begründer einer der letzten Dynastien. Er ist es auch, der mit den Zwergen Lorgoloshs einen Handelsvertrag schließt. Unter anderem tauscht er Grubenholz und Salz gegen Silbererz, das er in einer kleinen Münzpräge bei Falkenberg verarbeiten lässt. (Zur Überwachung der Münzpräge setzt er seinen Halbbruder ein, der für sich und seine Nachfahren den Namen Münzer oder Münther annimmt.) Insgesamt jedoch bleibt Ostend einer der abgelegensten Flecken des Reiches. Eher zieht man zumindest für einige Jahre in die Fremde, um sich in den nahen Städten zu verdingen, als dass Fremde herkommen. Ostender trifft man so abseits als Seeleute oder als Schiffszimmerleute in Mendena.

1003 B.F.

Bodars Enkel Argwain bricht mit seiner Familie und den meisten Gardisten zum großen Turnier in Gareth auf. Er wird vom Vormarsch der Oger an der Trollpforte überrascht, wo die Ostender, bis auf Ritter Vernon ter Brandten, Marktvogt des Ortes Halberg getötet werden. Im Folgejahr wird Ritter Throndwig Helman - ebenfalls Teilnehmer der Ogerschlacht - zum neuen Baron berufen. Er bleibt für zehn Jahre, bis er in seine Heimat Albernia zurückkehrt.

1019 B.F.

Invasion. Ende Ingerimm findet der beschädigte Handelssegler "Bedonblüte" aus Mendena kommend in Halberg Zuflucht. Während das Schiff durch örtliche Handwerker notdürftig für die weitere Flucht nach Süden instandgesetzt wird, bezeugt seine Besatzung den Fall der Grafenstadt an der Mündung der Tobimora. Anfangs fühlt man sich in Ostend durch die abgelegene Lage sicher, doch spätestens mit der Eroberung Shamahams am 16. Rahja bricht schiere Panik aus. Menschen beginnen, ihre Besitztümer auf Karren zu laden und machen sich auf den Weg durch den Ogerbusch Richtung Vildrom. Andere stürmen die Bedonblüte oder versuchen mit Fischerbooten entlang der Küste zu entkommen. Inmitten des Chaos gibt es niemanden, der die Menschen zurückhalten könnte.
Baron Wallmit von Wendingen war nicht auffindbar - er war Tage zuvor zu einem Ausritt aufgebrochen. In seiner Abwesenheit versucht Ritter ter Brandten erfolglos die Verteidigung der Baronie zu organisieren. Markvogt Burian Münther sieht sich in der Pflicht, die Menschen erst einmal in Sicherheit zu bringen und der Heiler Jost Jessup ist einer der wenigen Ostender, der die Zeichen der Zeit richtig deutet.
Bis Ende des Jahres leeren sich die Hofstätten zusehends. Noch gelingt es vielen - auch an Shamaham vorbei - an den Radrom zu fliehen. Spätere Nachzügler werden von Borbaradianern allerdings in die Heimat zurückgetrieben oder auch niedergemacht.
Bei Warunk fühlen sich die Entkommenen erstmal sicher, erleben aber im Efferd auch die Evakuierung und die Eroberung der Stadt. Zwischen den Fronten treffen Meister Münther und Jost Jessup auf die Vorhut des Albernischen Expeditionskorps und erkennen in seinem Marschall Alt-Baron Throndwig. Dieser verspricht, sichtlich bewegt, die Ostender in Sicherheit zu bringen, so sie nur das Radromufer verließen, wo ihre Karren die Straßen für das Kaiserliche Heer zu verstopfen und die kargen Vorräte aufzuzehren drohten. Als er von Ritter ter Brandtens Versuch hört, sich dem Feind entgegenzustellen, rekrutiert er Freiwllige unter den Ostendern, um sie mit überzähligen Waffen der Albernier zurückzuschicken. Hoffnungen damit den Borbaradianern schweren Schaden zuzufügen, hat er keine. Und spätestens mit dem Zusammenbruch der Radromfront im Tsa 1020 - Ostend fällt im Travia - reissen alle Verbindungen ins südöstliche Beilunk ab
. (bis 1020 B.F. )

1020 B.F.

Besatzung. Die Bevölkerung Ostends hatte sich durch Flucht und den härtesten Winter seit Menschengedenken beinah halbiert. Dies macht den Landstrich nach der ersten Plünderung, der der kleine Rondraschrein in Halberg, nicht aber der auf wundersame Weise geschützte Efferdtempel, zum Opfer fällt, für die Besatzer strategisch uninteressant. Dazu kommt, dass die Rekrutierung von Arbeitskräften kaum gewaltsam durchgesetzt werden muss. Die Ostender zieht es noch immer oft freiwllig in die Ferne. Sie dienen nun in einfach als Seeleute oder Zimmerleute einem anderen Herrn - z.B. im neuen Kriegshafen von Norbeneck. Deshalb verläuft auch der Machtwechsel von Xeraan zu Helme Haffax glatt.
Der Widerstandsgeist von Ter Brandtens "Rebellen" im waldbedeckten Karraswall schwindet im Laufe der Jahre immer mehr. Der Feind lässt sich allerdings außer in Gestalt des jährlichen Steuereintreibers dem Ritter Burian Münther wohlweislich gibt, was er verlangt, oder gelegentlich anlegender Schiffe ohnehin kaum blicken
. (bis 1039 B.F. )

1040 B.F.
Gegenwart

Halberger Edikt. Halberger Edikt. Reto Gerbald Helman lässt alle Gesetze, die nach der Besetzung der Baronie im Travia 1020 verkündet wurden, für ungültig erklären.
Zum Artikel Halberger Edikt (1040)

Geheimnisse des Landes

Inmitten der Wildnis des Landes gibt es einige Orte, deren Geschichten lange vergessen sind. Dazu gehören:

  • Der Wachturm der Al'Hani bei Falkenberg. Über seine ehemaligen Bewohner ist nichts bekannt, aber sein Name ist mit Radroban überliefert - noch immer in verwitterten Buchstaben erkennbar. Hieran erkennt man die Wortwurzel Ras (Kopf). Ferner erinnert Dro an Drom, eine häufige Silbe vieler Beilunker Flüssen wie Radrom, Aldrom und dem nahen Vildrom. Ban lässt sich nicht so einfach zuordnen - aber wahrscheinlich bedeutet der Name nichts Anderes als Turm am Kopf des Flusses. Tatsächlich entspringt etwas weiter nördlich ein Bach, der auf seinem Weg zum Perlenmeer in etwa die Grenze zur Baronie Saldersand nachzeichnet. Hier liegen auch die Reste des Bruck- oder Brookhofes und etwas südlicher - auf der nur bei Ebbe trockenen Fußes zugänglichen Insel Alt-Brucken - ein kleiner Efferdschrein.
  • Die Rittergräber im Halberger Land. Etwas im Landesinneren auf einer Anhöhe entdeckten die ersten Siedler 520 drei überwucherte Gräber mit den Zeichen der Herrin Rondra. Man kam bald zu dem Schluss, dass es sich um Ritter des 337 zerschlagenen Theaterordens gehandelt haben könnte. Warum sie ans damals menschenleere Ende der Welt kamen, mochte jedoch niemand mit Bestimmtheit beantworten. Manch einer hoffte vielleicht es geschah, um Teile des sagenumwobenen Schatzes ihrer Gemeinschaft in der Wildnis zu verstecken. Beweise dafür gibt es nicht.
  • Der Karraswall und die dortigen Druiden. Der südöstlichste Ausläufer des Rhodersteiner Forstes ist voll von Hinweisen auf die Tätigkeit von Prospektoren, wohl auf der - bislang erfolglosen - Suche nach Gold und Silber. Wer diese Prospektoren waren - Alhanier oder doch Zwerge - könnte vielleicht am ehesten der Druide Aldegorm beantworten. Doch der inzwischen uralte Mann gilt als abweisend und verlangt für sein Wissen normalerweise immer eine Gegenleistung. Ein besonderer Dorn im Auge sind ihm die Kreaturen der Ersäuferin Richtung Amarasch an der Vildrommündung bzw. die des Nagrach Richtung Kurkum.

Lehens- und Landesherren

Zwischen dem ersten und sechsten Jahrhundert galt der Südosten Beilunks mehr oder weniger als herrenlos (bosp. Terra Nullius). Ansprüche lokaler Herren waren symbolisch da nicht durchsetzbar. Erst mit dem Wachstum der Bevölkerung und wiederholter Teilung des Siedlungslandes kam es in den folgenden Jahrhunderten zur Herausbildung regulärer Baronien.

So teilen sich die heutigen Baronien Arbasien, Waldereck und Rhoderstein ebenso eine Geschichte wie Ostend und Lyll. Letztere als Siedlungsland Beilunker Spitze, wobei die Besiedlung von den Häfen Amarasch und Halberg ausging. Im achten Jahrhundert erfolgt dann die Teilung der Beilunker Spitze in einen südlichen (Lyll) und einen östlichen Teil (Ostend). Die Grenze verläuft heute durch eine nachträgliche Änderung allerdings nur annähernd am namensgebenden Fluss Lylldrom.

Lokatoren im Hafen Halberg
510-540 Timon Bruadhir von Havena Efferdgeweihter
540-572 Elmjescha Lumenow Kam aus der Mark
572-604 Ugo Lumenow Sohn Elmjeschas
604-617 Vanjescha Lumenow Tochter Ugos
617-637 Kunibrand ter Brook
637-664 Jarlak Bronkin-Sewerski
664-699 Karras ter Brandten Erschließung des Südwestens der Baronie. Der Höhenzug im Ogerbusch ist nach ihm benannt.
699-703 Vakanz
Soldatenbarone im Osten der Beilunker Spitze
703-719 Gishelm von Dornrath Hauptmann a.D. Verstarb ohne Erben
720-737 Leomar di Castanyeda Rittmeister a.D. Erbaute Gut Seeblick. Scheiterte beim Versuch, auf der Felskuppe einen Weinberg anzulegen. Heute als Leomars Torheit bekannt.
737-776 Maqueda di Castanyeda Tochter Leomars. Ihr Erbe, ohnehin bereits seit Jahrzehnten Offizier in der Heimat seines Großvaters, verzichtete auf die Nachfolge.
...
Connairson berufen durch den selbsternannten Kaiser Barduron Golambes von Mersingen nach der Ersten Schlacht von Eslamsbrück im Jahr 920. 933 noch einmal durch seinen Sohn Perval von Gareth bestätigt.
920-956 Bodar Connairson (875-956) (Haus Connairson) Kapitän der Perlenmeerflotte a.D., hatte einen Halbbruder, der den Namen Münther annimmt
956-980 Domnall Connairson (902-980) (Haus Connairson)
980-1002 Argwain Connairson (936-1002) (Haus Connairson) fiel im Vorfeld der Ogerschlacht
Wechselnde Häuser
1004-1014 Throndwig Raul Helman (Haus Helman) nach Lyngwyn verzogen
1014-1019? Sarah Edle von Beilunk (zum Ostend) abberufen
1020- Wallmit von Wendingen im Exil
RAH 1039 bzw. 1043 Reto Gerbald Helman (Haus Helman) befreite die Baronie, 1043 offiziell bestätigt, wird vertreten durch Erbbaronet Finnian Benwyr Helman


Amt bis Ende 1002 ab PHE 1004 ab 1014 1020 ab RAH 1039 1043
I. (Connairson) II. (Helman) III. IV. (inkl. Besatzung) V. (Helman), als Statthalter VI. (Helman), als Barone
Baron Argwain Connairson Throndwig Helman Sarah Edle von Beilunk (zum Ostend) Walmit von Wendingen (im Exil, nur wenige Monate vor Ort) Reto Helman Reto Helman (zumeist in Albernia)
Lehensvogt Kämmerer gefallen 1002 Argos Birkenstamm (1004-RON 1006)
Petroq Helman (RON 1006-RAH 1007)
Selina Castos (1008-1012)
Roderick von Halberg
Ludeger Bronkin Ludeger Bronkin Alrik von Halberg Irmenella Sewerski
Haushofmeister Erbamt Stordan Durenall Stordan Durenall Raul Durenall Raul Durenall (-1036)
Hilgerd Durenall (ab 1036)
Hilgerd Durenall Hilgerd Durenall
Waffenmeister Burgoffizier gefallen 1002 Selina Castos (1004-1012)
Roderick von Halberg
unbekannt unbekannt Branwin ui Ealgar Efferdane Bruadhir
Markvogt von Halberg Vernon ter Brandten Vernon ter Brandten (bis RAH 1008)
Burian Münther (ab 1009)
Burian Münther Burian Münther Burian Münther Burian Münther
Junker von Falkenberg Tarman Lumenow Tarman Lumenow Tarman Lumenow Tarman Lumenow (bis ?)
Ugdan Lumenow (ab ?)
Ugdan Lumenow Ugdan Lumenow
Junker von Waldstein unbekannt unbekannt
Vernon ter Brandten (ab 1009)
Vernon ter Brandten Vernon ter Brandten (bis ?)
Radulf ter Brandten (ab ?)
Radulf ter Brandten Radulf ter Brandten

Bei der Wahl seines Stellvertreters setzte der noch unerfahrene Baron Throndwig eher auf persönliche Treue als auf Eignung. Zwar spielte dies kaum eine Rolle, da Throndwig sich im Gegensatz zu den Jahren vor und nach seiner Zeit in Ostend zumeist in der Baronie aufhielt, doch störten häufige Wechsel dann und wann die Verwaltung des Lehens. Erst mit Throndwigs ehemaligem Knappen Roderick Flinkfuß, anschließend über Jahrzehnte Lehnsvogt in Lyngwyn, kam Stetigkeit in die Abläufe in der Baronie.

Ebenfalls war es in Ostend - schon wegen oftmals klammer Kassen - nicht unüblich, dass einzelne Ämter zeitweise miteinander verschmolzen waren. So bekleidete Roderick von Halberg 1013 und das - relativ kurze Jahr des Umzugs 1014 - den Posten des Lehnsvogts als Kämmerer und das des Burghauptmanns. Unterstützt wurde er dabei von Thoran Riva, der seinerseits die ganzen zehn Jahre von Baron Throndwigs Amtszeit stellvertretender Burghauptmann war.

Mit seiner Berufung zum Baron 1043 lässt Reto Gerbald Helman den Hofstaat umbilden. Kämmerer und Burgoffizier kehren beide nach Albernia zurück. An ihre Stelle treten ihre Ostender Vertreter. Damit endet die Zeit "albernischer" Übergangsverwaltung.

Hofstaat

Von den provisorisch eingesetzten Amtsträgern entstammen die Mehrzahl aus der Baronie Ostend selbst. Ausnahmen sind der Erbbaronet, der Burghauptmann und Kämmerer. Allerdings haben auch von diesen mehrere einige Jahre in der Baronie verbracht.

Ostender Persönlichkeiten

Baroniebedienstete 1014 und Sonstige

Garde siehe: Ostender Garde
Haushofmeister Stordan Durenall ging mit nach Lyngwyn, 1040 bereits verstorben (ermordet im Krieg in Albernia)
Forstaufseher Tarman Lumenow, Junker von Falkenberg in Ostend verblieben, Schwiegervater von Hauberk von Salza, 1040 bereits verstorben
Falkner Eslam von Mendena in Ostend verblieben, Weibel a.D., 1040 bereits verstorben
Heiler in Halberg Jost Jessup 1020 geflohen
Alchimist in Halberg Berman Gerber 1020 geflohen
Baumeister in Halberg Linosch, Sohn des Laurax Brillantzwerg, 1020 geflohen
Waffenschmied in Halberg Meister Aimo
Druide im Karraswall Aldegorm
zwei Kräuterweiber Xanthia nebst Tochter 1020 geflohen