ET17 QwdsW Der Ruf zur Jagd
Der Ruf zur Jagd
| Region: | Ysilien |
| Ort: | Junkertum Eisentann |
| Zeitraum: | 13.02.1044 BF |
| Beteiligt: | Cendrasch Sohn des Chrysoprax |
| Kapitel: |
“Hohe Herrschaften, werte Soldaten, Bürger Waidbruchs, Brüder und Schwestern.
Es ist nun, da wir alle hier vor dem Tor des Ortes stehen, der seit nunmehr vier Götterläufen meine Heimat ist, meine Pflicht, ebenso wie eine Ehre, die Jagd auszurufen. Viel zu viele Leben hat der Silberne Wanderer bereits genommen und ich bin mir sicher, dass die Zahl an Toten, die wir ihm zuschreiben, noch zu niedrig angesetzt ist. Doch bereits ein einzelnes Leben, dass diese Kreatur des Schänders der Elemente genommen hat, ist eines zu viel. Mehr noch: ihre bloße Existenz ist Frevel wider dem Allvater- dem Roten und seinen elf Geschwistern.
Im Namen des Alten Mannes vom Berg wollen wir darum ausziehen, um mit der IHM gefälligen Gelassenheit und innerer Disziplin, auf die Jagd zu gehen, um diese Beleidigung der Schöpfung vom Antlitz Deres zu tilgen, dem Herrn Firun und allen ZWÖLFEN zum Wohlgefallen.”
In dem Moment, da Cendraschs seine kurze Rede, die er vom Wehrgang über dem Tor des Wehrdorfes zu den versammelten Streitern im Inneren gesprochen hatte, wurde ringsum Jagdhörner geblasen.
Cendrasch indes hoffte Firuns Segen zu haben für dies unterfangen. Als Zwerg aus Tosch-Mur verehrte er nicht nur Angrosch, sondern auch die Sturmherrin und den Sohn des Allvaters und Rondras: Kor. Der Weiße Mann vom Berg jedoch war ihm bisher fremd gewesen.
Tobrien- dies wilde, karge, nicht zähmbare Land hatte dies geändert, tat dies beständig. Die Entbehrungen, die das Leben an der Grenze zum Feindesland einforderte, härteten ihn, nicht nur äußerlich. Das von ihm kaum zu beschreibende Gefühl, welches er zum ersten Mal bei der Jagd nach dem Werwolf verspürt hatte, welcher seine Brüder und Schwestern von Mortar Oktasch angegriffen hatte, war geblieben. Die Kreatur war eine würdige Beute gewesen, die sie über Stunden bis nach Schwarz- Tobrien verfolgt hatten. Immer ruhiger waren die drei Zwerge: Cendrasch, sowie seine Begleiter, die Söhne des Grimmgax geworden, immer fokussierter auf ihre Beute- bis sie den Werwolf schließlich gestellt und in einem offenen Kampf erlegt hatten.
Die drei hatten Glück gehabt, auch wenn einer seiner Freunde schwer verwundet worden war. Den Kampf hätten sie ebenso gut verlieren können. Alle wären sie gestorben, gerissen von der Bestie. Und dennoch, die innere Ruhe, ja fast eisklare Kälte, die Cendrasch auf der Jagd mehr und mehr verspürt hatte, war es, die geblieben war und deren Vorboten er nun wieder in seinem Geiste verspürte. Und so begann es.
