ET18 QwdsW Bange Stunden
Bange Stunden
Region: | Ysilien |
Ort: | Junkertum Eisentann |
Zeitraum: | 14.02.1044 BF |
Beteiligt: | Cendrasch Sohn des Chrysoprax |
Kapitel: |
Es war dann in den frühen, nebelverhangenen Morgenstunden des 14. des Mondes der Sturmherrin, da sich die versammelten Truppen aus Waidbruch in Bewegung setzten und in zuvor besprochenen Formationen in den Wald hinaus zogen. Der Hahn hatte kurz zuvor das erste Mal gekräht und die noch zögerlichen Finger des Praiosrundes waren am Horizont durch den erst vage Dunst zu erahnen.
In zwei lockeren, aufgefächerten Gruppen durchkämmten zuvorderst das Sturmbanner, geführt durch den Jagdmeister Eldan Darben und die Dunkelsteiner Waldjäger unter Kendrick von Hagensmoor und Ritter zur Zankenburg Dalero von Haalen, als linke und rechte Flanke das dichte Grün. Das Zentrums, welches die restlichen Truppen beinhaltete und leicht zurück lag, marschierte geschlossener und dabei stets zu allen Seiten absichernd.
Die Nachhut bildeten die tobrischen Schanz- und Belagerungsspezialisten unter Hauptmann Federus von Buchensteen.
Der Marsch führte die Truppen zunächst gen Rahja, in die Richtung, in der der Angriff des Silbernen Wanderers auf den Wagenzug von Mortar Oktaschs nach Waidbruch stattgefunden hatte. Später, wenn man in etwa zwanzig Meilen zurückgelegt hatte, würde man gen Firun schwenken, und in einem weiten Bogen einen Kreis um Waidbruch ziehen, der sich mit jeder Umrundung enger ziehen würde. So hoffte man den eigenwillig- verfluchten Kriegsgolem aufscheuchen und stellen zu können. Die Einwilligung, mit den Truppen auch auf dem Grund anderer Güter auf dem Gebiet der Baronie Speckfelden marschieren zu dürfen, um das Übel ausmerzen zu können, hatte der Junker freilich eingeholt. Baduar Parin von Rechteren, der Baron, war bereits bei Cendraschs Schreiben an die Kirche des Roten Gottes mit einbezogen worden, so dass er zu jedem Zeitpunkt informiert war. Cendrasch war penibelst darauf bedacht, dass alles seinen ordentlichen Weg ging. Einmal entsprach dies seinem Naturell, andererseits wusste er, dass es unter den menschlichen Adligen Tobriens durchaus solche gab, die die Nase rümpften, wenn sein Name viel. Nur zu gerne, so dachte sich der ehemalige Soldat, würden sie ihm ‘an Bein pissen’. Er würde ihnen keinen Anlass dazu geben.
Es war dann zu Beginn der morgendlichen Peraine- Stunde, da die erste Rast ausgerufen wurde. Wachposten an den Flanken wurden aufgestellt und ein schlichtes Frühstück eingenommen, während die Späher an der Spitze des Zentrums Bericht erstatteten. Cendrasch war flankiert von Leonida vom Dogul, Jarlwulf und Firunja Groterian von Tirandur, dem Ritter zur Zankenburg Dalero von Haalen und dem Hauptmann der 2. tobrischen Sappeure, als Kendrik und Eldan von ihren Spähtrupps kommend zu den Befehlshabern stießen, um Zeugnis ihrer Arbeit abzulegen. Viel Indes hatten sie nicht zu berichten. Unauffällige Spuren, von Wild und auch die eines einsamen Wandersmann, eines Menschen waren gefunden worden. Das einzig wirklich bemerkenswerte war die Tatsache, dass letzterer wohl sehr schwer gewesen sei und Barfuß durch den Wald marschiert war.
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